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Thomas Dreher

 

Konzeptuelle Kunst in Amerika und England 1963-76

Summary 2


Konzept Kunst

Auf die Frage "Was ist Kunst" gibt es, soll sie jenseits tradierter Gattungskriterien beantwortet werden, zwei Antworten von Konzeptuellen Künstlern:
- Der Künstler definiert den Status eines Gegenstandes oder einer Zeichenkombination `als Kunst´.
- Kunst wird als Praxis der Kommunikation über Kunst verstanden, in der es viele Antworten geben kann.

Die erste, Marcel Duchamp folgende These vertrat Joseph Kosuth 1969 in "Art after Philosophy" in einer sprachphilosophisch erneuerten Fassung, die zweite These diskutierten die amerikanischen und englischen Mitglieder der Künstlergruppe Art & Language seit 1966 in immer neuen Anläufen, jeweils abhängig vom Kenntnisstand über sprachphilosophische Argumentationsweisen. Theorie wird zur ausschließlichen Kunstpraxis der Mitglieder von Art & Language. Die theoretischen Äußerungen der Mitglieder von Art & Language werden ab Mai 1969 in der Zeitschrift "Art-Language" publiziert.

Kosuth expliziert die Spannung zwischen künstlerischer Setzung und Kunstbetrieb in "Art after Philosophy" noch nicht. Art & Language abstrahieren zunächst von ökonomischen und sozialen Aspekten der Insitutionalisierung von Kunst und beschränken sich auf die Möglichkeiten einer Kommunikation über Definitionen von Kunst. Seit 1972 wird im Diskurs von Art & Language der Institutionalisierung von Kunst zunehmend grössere Aufmerksamkeit geschenkt. Aus einer Kunst-als-Meta-Kunst wird eine kontextreflexive Kunst-über-den-Kunstbetrieb.

Thomas Dreher 1996